Gansels Late Bergamotte

Verfasst von Jan Bade im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Bergamotte Tardive de Gansel
Anfang Oktober bis Mitte Dezember
Nach Angaben von Downing (1859) von dem wahrscheinlich die Ersterwähnung der Sorte stammt, hat eine Herr Williams in England die Sorte gezogen. Hogg in England hat die Sorte erst kurz danach das erste mal erwähnt. Die ersten ausführlichen Beschreibungen stammen aber aus Frankreich, wobei A. Leroy die Sorte unter dem falschen Namen Gansels Bergamotte beschrieben hat, worauf der Däne Bredstedt schon 1890 hinweist. Historisch hat es leider einige Verwirrungen um die Sorte gegeben, die sich bis in die heutige Zeit ziehen. Andre Leroy hat die Gansels Late Bergamotte unter dem Namen Gansels Bergamotte beschrieben. Diese beiden Sorten sind sich sehr ähnlich, unterscheiden sich aber deutlich im Stielansatz (Gansels Late stark verdickt), der unterschiedlichen Reifezeit und der Blattform die bei der Gansels Late stark am Rand gewellt ist. Ihr heutiges Vorhandensein in verschiedenen Europäischen Sammlungen geht wohl auf diese Verwechselung zurück. In deutschen Pomologien oder auch Baumschulkatalogen taucht die Sorte so gut wie gar nicht auf.
Gansels Late Bergamotte ist eine seltene Sorte, die wahrscheinlich in der Geschichte verschwunden wäre, wenn sie nicht unter dem falschen Namen Gansels Bergamotte verbreitet worden wäre. So wird sie nach wie vor unter dem Namen in Sortensammlungen erhalten.
Mittelgroße bis große, bergamotteförmige Frucht die sich zum Stiel etwas mehr verjüngt. Dennoch mittelbauchig. Die Frucht steht. Der Querschnitt ist fast rund. Die Stielpartie ist sehr charakteristisch weit und flach auslaufend, dabei mitteltief und nur wenig berostet. Der Stiel ist ca. 1,5 cm lang, im Ansatz deutlich, fast dreieckig verdickt und verjüngt sich dann zur Mitte. Die Farbe ist vorherrschend grün. Die Klechgrube ist weit, flach und fast eben. Der Kelch halboffen bis offen, mittelgroß, hornig verkümmert, im Grund verwachsen. Etwas Ringrost liegt um den Kelch. Die Grundfarbe der Schale ist grün, ohne Deckfarbe, aber mit Rostnetzen die ca. ein drittel der Frucht überziehen. Lentizellen sind deutlich sichtbar, aber durch die Berostung wenig auffällig. Das Kernhaus sitz in der Mitte der Frucht, hat eine leicht geöffnete Mittelachse und kleine Kernhausfächer mit Nasenansatz. Die Kerne sind gut ausgebildet, 8,5 x 5,5 mm mit deutlicher Nase. Das Fruchtfleisch ist cremefarben, fest, saftig, vorherrschend säuerlich.
Die Sorte wächst kräftig, verzweigt sich willig und bildet der Fruchtform nach, breitkegelige Bäume. Charakteristisch ist das stark am Rand gewellte Laub. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit 8 - 9 einzelnen Blüten pro Blütenstand.
Rote Dechantsbirne, hier fehlt aber der typische Stielansatz. Von viele andere bergamotteförmige Birnen schwer zu unterscheiden. Der Stielansatz ist bei Madame Favre ähnlich.
Durch die Lagerzeit bis ende Dezember ist Gansels Late Bergamotte schon fast als Winterbirne zu bezeichnen, wenn auch eher als Wirtschafts - denn als Tafelfrucht. Der Baum ist sehr gesund und wenig anfällig für Birnengitterrost. Vom Ertragsverhalten und der Baumgesundheit, bietet sich die Sorte zur weiter Züchtung an.

Gansels Late Bergamotte

Nur für Mitglieder

Detaillierte Beschreibung, weitere Fotos und Literatur verfügbar.

Reiserabgabe

Akzessions-Nummer Name Anschrift E-Mail-Adresse
B-2677 Jan Bade Kirchweg 1, 34260 Kaufungen jahiba@gmx.de
B-637 Jan Bade Kirchweg 1, 34260 Kaufungen jahiba@gmx.de